Sonntag, 1. Dezember 2013

Online Marketing für KMU`s durch externe Dienstleister ein Risiko?

In letzter Zeit stellte ich mir oft die Frage wieso die KMU`s in der Schweiz so wenig mit Social Media am Hut haben. Zuerst dachte ich die KMU’s finden diese Kanäle uninteressant für ihre Werbeaktivitäten. Doch je mehr ich mich mit diesem Thema auseinandersetzte und mich mit verschiedenen verantwortlichen in den KMU`s bezüglich dieses Themas unterhielt desto klarer wurde mir die Sichtweise und Risiken der KMU`s. Online Marketing bedeutet viel Engagement und Aufwand für die Unternehmen, dazu kommt das der ROI der Aktivitäten für Laien sehr schwierig zu messen ist und somit uninteressant. Doch was wir nicht in House haben, können wir doch auslagern? Trifft dies auch für Social Media Marketing zu?
Da die Kommunikation via Social Media von Offenheit, Echtzeit und Transparenz lebt stellt sich hier die Frage, wie weit ein Unternehmen dies einem externen Dienstleister überlassen will und kann. Es erfordert einen extrem hohen Grad der Absprache und auch Vertrauen in den Partner, um Fehlinformationen zu vermeiden. Das Problem ist, das dies nur zu einem gewissen Teil durch ein vorab definiertes und abgestimmtes Konzept erreicht werden kann. Zu spontan reagieren die Anspruchsgruppen im Netz auf aktuelle Geschehnisse, die die Firma an sich betreffen. So ist eine finanzielle Entlastung durch einen solchen Dienstleister oft ein Fehler oder geht einher mit dürftigen Ergebnissen. Ein Grund dafür kann zum Beispiel sein, dass kein Externer das Unternehmen, die Strategie, den Markt und die Unternehmensphilosophie so gut kennen kann wie langjährige Mitarbeiter. Auch der Kommunikationsfluss zwischen Unternehmen und Dienstleistern bringt durch die räumliche und teilweise auch zeitliche Distanz verschiedene Risiken mit sich.


Ich habe dennoch versucht, aufgrund eigener Recherchen eine Checkliste zur Erkennung guter Social-Media-Berater zu erstellen:


  • Die Dienstleister sind selbst aktiv im Netz und präsentieren ihre Kompetenzen und Referenzen auf einem anspruchsvollen Niveau.
  •  Es werden keine überhöhten Erwartungen für kurzfristige Erfolge geweckt, sondern die Dienstleiter setzen auf nachhaltige Wahrnehmung durch die jeweilige Zielgruppe.
  • Die Berater haben die Kompetenz Technologien und Dienste einfach und für den Laien verständlich zu erklären.
  •  Bevor sie starten wird eine gründliche Situationsanalyse durchgeführt.
  • Sie weisen rechtzeitig auf die Risiken wie Kontrollverlust und Ressourcenbindung hin, welche durch Engagement in Social Media entstehen können.
  • Die Ausarbeitung eines Zeitplans und die Definition der Ziele und Meilensteine gehört zu den Leistungen der Berater.
  • Sie erstellen individuelle, auf das Unternehmen zugeschnittene Konzepte und schlagen nicht per se eine Facebook-Seite oder ein Twitter-Profil vor.
  • Es wird transparent gearbeitet damit der Kunde die messbaren Erfolge selbst nachvollziehen kann

Dies sind in meinen Augen ein paar grundlegende Punkte, welche man als Unternehmen beachten, sollte bevor man irgendwelche Agentur beauftragt sich, um das Online Marketing zu kümmern. Grundsätzlich würde ich auch raten am Anfang nur kleinere Kampagnen als Testphase den Agenturen in Auftrag zu geben um sich selber zu überzeugen ob die Agentur über die erforderlichen Kompetenzen verfügt bevor man grössere Projekte angeht.